Samstag, 31. Dezember 2011

…und wieder ist ein Jahr vergangen…

„Ich wünsche all meinen Freunden einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr"...

…so kann man es heute auf jeder Seite, sei es facebook oder wo auch immer lesen. Fast ist man es schon leid, die ersten Beiträge habe ich noch mit ähnlichen Wünschen beantwortet, aber wenn ich das bei jedem mache, dann verpasse ich womöglich noch das neue Jahr.

Aber da ich mich auch nicht ganz der Spannung und der Vorfreude auf ein neues Jahr entziehen kann, will ich mich dann doch beteiligen und mir die Zeit nehmen für einen kurzen Rückblick.

Es ist viel passiert, so viel dass man das meiste schon wieder vergessen hat.

Die Naturkatastrophen haben mich schockiert,  allen voran Japan. Das sind Vorkommnisse, die wir nicht beeinflussen können, die unangekündigt über uns kommen, ohne dass wir uns vorbereiten können. Ich bin vor Jahren mal mitten in der Nacht aufgewacht, weil mein Bett gewackelt hat und die Gläser im Schrank umgefallen sind. Damals war es ein Erdbeben von geringer Stärke, ca. 70 km von meinem Wohnort entfernt und ich habe es als schlimm empfunden, weil ich mich so hilflos gefühlt habe. Wie schrecklich müssen sich da Menschen fühlen, die mitten in einem Erdbebengebiet leben oder einem Taifun, das will ich mir gar nicht vorstellen.

Die Gewaltbereitschaft "normaler" Bürger entsetzt mich ebenso. Vom Anfang bis Ende des Jahres konnten wir immer wieder Meldungen im Radio hören und im Fernsehen sehen, in denen zufällig vorbeikommende Menschen verprügelt werden oder es zu Tötungen im engeren Familienkreis gekommen ist. Man scheint sich heute nicht mehr zu streiten, sondern gerne auch mal zu endgültigen Methoden zu greifen. Ein neuer Trend auf den man gerne verzichten kann.

Dem gegenüber stehen dann natürlich so wahnsinnig wichtige Ereignisse, wie den angekündigten Rücktritt von Thomas Gottschalk, nach 24 Jahren „Wetten dass…?“

Immerhin hat es der Sender geschafft, die Quoten der letzten Sendungen noch einmal in die Höhe zu treiben, weil niemand die Ernennung des Nachfolgers verpassen wollte, das ist auch eine Kunst. Ein Nachfolger, der nebenbei bemerkt, fast ein ¾ Jahr später immer noch nicht gefunden wurde. Verständlich, wer lässt sich schon gerne in die Karriere-Geschichte schreiben, dass er "Wetten das...?" zu Grabe getragen hat. Irgendwann ist einfach mal Schluß. Sollte es zumindest.

Der Traum aller kleinen (und großen) Mädchen ist 2011 auch in Erfüllung gegangen:
Der Prinz heiratet eine Bürgerliche! Gut, dass hilft uns in der heutigen Zeit nicht mehr viel, denn langsam dürften die Prinzen ausgestorben sein, es sei denn man hat eine Vorliebe für Beinah-Prinzen wie z.B. Frédéric von Anhalt. Aber zumindest Kate hat all unsere Jungmädchenträume stellvertretend erfüllt und gibt ihrem Edward vor aller Welt ihr Ja-Wort, was eine TV-Quote beweist, die sich über 6 Std. hinweg hält. Der Traum eines jeden Entertainers und das noch im Vormittagsprogramm.

Fürst Albert II. von Monaco und die südafrikanische Ex-Schwimmerin Charlene Wittstock heiraten dagegen nur standesamtlich, was natürlich eine wesentlich schlechtere Quote ergibt, aber das sind wir ja fast schon aus Monaco gewohnt.

Ich werde mich zurückhalten und keine Meinung zum Jörg K.-Prozess abgeben. Das Risiko ist mir einfach zu groß, da der Herr und seine Anwälte ja auf jeden los gehen, der Kritik äußert oder vielleicht sogar noch seine Verwunderung zum Ausdruck bringt, dass es immer wieder erstaunlich ist, wie weit man in unserem Rechtssystem kommt, wenn man Geld und Prominenz vorzuweisen hat.

Da trauere ich lieber ein wenig über Knut, dem Eisbären, den wir mit Herzchen in den Augen von Geburt an beobachtet haben, weil er ja sooooo süß war. Ruhe in Frieden Knut, wir haben dich alle in Gedanken 1000 Mal geknuddelt.

Langsam komme ich auch in ein Alter, wo ich mich jedes Jahr von Menschen verabschieden muss, die mich berührt, begeistert oder angesprochen haben im Laufe ihres Lebens. Menschen, denen ich schöne oder lustige Momente in meinem eigenem  Leben zu verdanken habe, durch das was sie geschaffen haben.




Danke an Steve Jobs, für Ideen und Innovationen, die wir noch lange nutzen und ausbauen werden. Danke an Loriot und Walter Giller, für viele amüsante Filme und Fernsehmomente, die uns immer wieder zum Lachen gebracht haben. Danke an Elizabeth Taylor, die sich den Zusatz „Dame“ redlich verdient hat, keine Cleopatra war je so stolz wie du. Danke an Bernd Eichinger für viele spannende Filme. Danke an Andreas Franz für viele spannende Bücher. Danke an Peter Falk, den ich immer weiter als „Colombo“ in Erinnerung behalten werde. Zum Schluss möchte ich noch meine Hochachtung aussprechen für Jopi Heesters, was hat er nicht alles gesehen und erlebt in 108 Jahren. Live erlebt, was wir nur aus Geschichtsbüchern kennen.

"Stresstest“ ist Wort des Jahres 2011. Der aus der Medizin stammende Begriff sei auch auf Atomkraftwerke, Regierungen, Banken und Bahnhofsprojekte angewandt worden, begründet die Gesellschaft für deutsche Sprache ihre Wahl.

Ich habe das Gefühl, dass dies auch auf viele Alltagssituationen und Menschen zutrifft. Man hört immer öfter in seiner Umgebung, dass alle gestresst sind, dass das Leben an sich immer stressiger wird. Es wird zu Mittelchen gegriffen um über den Tag zu kommen, sei es der Entspannungstee in der Schublade oder die Dose Red Bull im Kühlschrank („lite“ natürlich)

Ich habe gerade in diesem Jahr an mir selber festgestellt, dass ich im Gegenzug dazu eigentlich ruhiger werde. Viele Dinge, die mich früher „gestresst“ haben, sehe ich heute leidenschaftsloser. Vielleicht stumpft man auch einfach nur ab, ich weiß es nicht.

Natürlich ärgere ich mich weiter über Dinge und lasse sie auch an mich heran. Für die Gedanken, die ich habe, wenn ich wartend unten an der Rolltreppe stehe, weil irgendein Rolltreppenrunterfahrer wieder genießt, dass alle auf ihn warten, müsste ich eigentlich verhaftet werden.

Aber solche Momente werden weniger, oder ich achte nicht mehr so oft darauf. Es gibt einfach Dinge, die wir nicht ändern und selber auch nicht beeinflussen können.

Da kann ich dann natürlich drüber nachdenken und mich solange hineinsteigern, bis ich richtig sauer bin. Ich kann meine Umgebung noch ein wenig mit hineinziehend und anderen ebenfalls den Tag verderben, frei nach dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“. Aber bringt mir das was außer Magengeschwüre? Ich werde auch weiterhin frei heraus sagen, was ich denke, aber ich denke einfach nicht mehr über so viele Dinge nach wie früher, so dass es oft gar nicht mehr nötig ist. Deswegen einer meiner Vorsätze fürs neue Jahr:

„Nur kein Stress – in der Ruhe liegt die Kraft“
(alt, aber immer noch sinnvoll)

Natürlich habe ich auch die Mutter aller Vorsätze ins Auge gefasst, zumindest aus weiblicher Sicht. Ich möchte noch weiter abnehmen, wie gefühlte 23 Millionen Frauen auf der Welt ebenfalls. Allerdings habe ich die ersten 6 Kilo schon geschafft, es ist also nicht ganz nach den Sternen gegriffen und könnte klappen.

Gott sei Dank rauche ich nicht, ich muss also nicht aufhören. Die Pflichtvorsätze hätte ich somit durch.

Ich freue mich ebenfalls auf 2012, weil ich mich mit lieben Menschen treffen werde, die mir viel bedeuten. Meine Freundin kommt für ein paar "Abschalt"-Tage zu mir nach München, ganz ohne den Alltagsstress der sie zwangsläufig umgibt, wenn ich sie in Düsseldorf besuche. Meine Mutter wird ebenfalls eine Stippvisite einlegen, vielleicht sogar eine alte Freundin, die mich per Zufall über facebook wieder gefunden hat. Meine Cousine möchte mir ihren Mann vorstellen und ein paar Tage mit mir verbringen, nachdem wir uns jetzt fast 30 Jahre aus den Augen verloren hatten, was mir immer sehr leid getan hat.

Ich merke wie mir Familie wichtig wird, seitdem ich einige davon wiedergefunden habe. Heute konnte ich zum ersten Mal nach Jahren meiner Tante wieder zum Geburtstag gratulieren und sie hat sich riesig gefreut, das hat mir echt gut getan und ich werde den neuen Kontakt sicher nicht wieder einschlafen lassen, das ist mal sicher. Ich finde es einfach schön und freue mich darüber noch Familie zu haben.

Angeblich soll es ja sowieso das Jahr der Jahre werden für mich, laut aller Horoskope, die gerade so erscheinen. Vielleicht sollte ich wirklich mal anfangen daran zu glauben, zumindest wenn sie gut ausfallen.

Beruflich soll es eine Veränderung geben, die mir gut tut. Vielleicht das neue Programm welches wir gestern bekommen haben und mit dem alles leichter werden soll? Es ist zumindest sehr spannend und ich freue mich schon auf Montag wenn es weitergeht, auch wenn ich mir gestern eher wie ein Super-DAU vorgekommen bin.

Gesundheitlich soll ich auf mich achten, aber es steht nichts Besonderes an. Mir reicht auch schon die Chlor-Allergie, die mein zweiwöchentliches Schwimmen etwas beeinflusst. Aber dank meiner freundlichen Bienchen-Apothekerin geht es schon wieder besser. Sie hat mich ausführlicher beraten, als zwei Hautärzte zusammen. Alles wird gut.

Ja, und die Liebe! Natürlich die Liebe!

Ab dem zweiten Halbjahr soll sie mich treffen, umhauen und überwältigen. Wenn das mal gut geht, ich sehe mich schon am Boden liegen, völlig verwirrt. Mal sehen, ob mein Herzallerliebster es endlich geschafft hat, mal hier in die Gegend zu kommen.

Bisher hat er sich anscheinend immer verlaufen, was mich befürchten lässt, dass wir später nirgendswo ankommen, da ich ja auch ein navigationsresistentes Wesen bin, welches ständig irgendwo ankommt, aber nie über die Wege, die man normalerweise gewählt hätte. Da geben wir sicher ein gutes Paar ab.

Also Knabe, ein halbes Jahr hast du noch, bereite dich schon mal vor. Wenn nicht verklage ich dann die Boulevardpresse auf Nichteinhaltung des angekündigten 7. Himmels… wäre mal was anderes und sicher auch spannend.

So, an dieser Stelle schließe ich hier, ich muss mich noch anzuhübschen, das dauert heutzutage schon mal etwas länger und dann geht es zum Raclette Essen in die Nachbarschaft.

Ihr lieben Blogleser, lasst uns anstoßen!

Ich trinke auf gute Freunde, 
verlorene Liebe, 
alte Götter und neue Ziele!

Kommt gut ins neue Jahr, 
lasst euch nicht ärgern und denkt immer dran:

Ob ein Jahr neu wird, liegt nicht am Kalender, nicht an der Uhr.
Ob ein Jahr neu wird, liegt an UNS.

Ein frohes, gesundes und glückliches Jahr euch allen!
Happy New Year!




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