Samstag, 25. Juni 2011

Sag immer, was du meinst.

Das könnte mein Lebensmotto sein, zumindest eines davon ;-) 

Wer mich kennt, weiß das. Wer mich kennt, weiß auch, dass ich meine Meinung immer sage, auch wenn es mal nicht wirklich angebracht ist, ich es aber trotzdem für wichtig halte. 

Ich kann auch durchaus diplomatisch sein, kein Problem. Meistens weiß ich auch, was sich gehört, aber allzu oft reizt es einen trotzdem ein bisschen zu provozieren und den anderen zu locken. In den meisten Fällen sage ich aber einfach nur was ich gerade denke, frei heraus, manchmal ohne dabei nachzudenken, manchmal wohlüberlegt.

Das kann auch ein Stimmungsfrage sein. Aber im Allgemeinen liegt mir Heuchelei oder das Verstellen gar nicht, man sieht es mir sowieso an, selbst wenn ich mich bemühen würde. 
Gut, es ist schon oft ein Risiko dabei, da mir in dem Moment auch Hierarchien egal sind oder Empfindlichkeiten, aber wenn man da erst einmal anfängt zu differenzieren, besteht die Gefahr sich doch nicht frei zu äußern und das wäre doch schade. 

In den meisten Fällen war es bisher auch von Vorteil, aber ich habe auch schon oft bis zum Hals im Fettnäpfchen gesteckt und wäre am liebsten darin versunken (das waren dann die "Ohne-Nachdenken-Situationen") 

Es geht ja nicht nur um Kritik, sondern ich äußere mich auch genauso schnell und deutlich wenn mir etwas gefällt Da mögen andere dann die Augen verdrehen, aber warum soll ich das nicht sagen. z.B. wenn mir das Kleid einer Arbeitskollegin gefällt, die darin klasse aussieht. Warum lachen andere dann eigentlich verlegen oder genervt, wenn man das so direkt sagt? Warum kommt dann unweigerlich der Satz: "Sie nun wieder....". Es ist doch schön, wenn andere einen erfreuen können, vor allem wenn sie es unbeabsichtigt schaffen.

Alles in allem lebe ich gut damit und wer mir genauso gegenüber tritt, wird sicher schnell warm mit mir. Wer sich versteckt und nicht sagt, was er denkt. Wer lieber zum Lachen in den Keller geht oder bestimmte Meinungen nur äußert, wenn es sich gut anhört oder sein Fähnchen jederzeit in die andere Windrichtung dreht, wenn es gerade mal wieder passt, der ist eher nichts für mich. Ich hoffe ihr könnt damit leben, denn ich kann es :-)

Donnerstag, 23. Juni 2011

iPhone – Liebe auf den 2. Blick

Am Anfang warst du für mich uninteressant. Als Statussymbol vieler Möchtegernmanager bekannt, quasi der Fuchsschwanz der oberen 10.000, mochte ich mich nicht auch noch einreihen in die priviligierte Fanschlange.  Sowieso an meinen normalen Umgang gewöhnt, wollte ich gar nicht erst mit dir zusammentreffen, nicht einmal zum Beschnuppern.

Im Laufe der Zeit hast du dich gewandelt, du wurdest interessant, man hat immer mehr Gutes von dir gehört. Als technisch interessierter Mensch, begann es mich doch zu reizen. Sollte da etwas an mir vorüber gehen, dessen Ruf schlechter war als sein tatsächlicher Nutzen? Neue Techniken machen sich breit, man appt jetzt. 

Schweren Herzens habe ich meine jahrelange Begleitung aufgegeben, welche einfach nicht mehr mithalten konnte, mit den Trends der neuen Zeit. Von einem Japaner zum nächsten, war ich zumindest infiziert. Ich lernte Dinge zu schätzen, die ich eigentlich nicht brauche, deren Nutzung aber Spaß macht und die mir Zeit sparen. Ein App folgte dem anderen, ich habe munter vor mich hingezwitschert, gefoursquared und häte am Liebstn alles ausprobiert, wenn da nicht oft diese Grenze gewesen wäre, dieses Schild mit der Aufschrift: “iPhone only“, da stand ich nun mit meinem Android und konnte nur Samsu(mmen)...


So ist das halt mit den Dingen im Leben, die man eigentlich gar nicht will, die einem aber plötzlich verwehrt werden. Die will man dann auf einmal haben, warum auch immer. Auf einmal wollte ich dazugehören, wollte ausprobieren, wollte das Neue miterleben und dabei sein. Zusammen mit einem quasi-Umsonst-Angebot beim Anbieter meines Vertrauens, war es nur noch eine Formalität und dann hatte ich dich in der Hand…

Vorsichtig haben wir uns beschnüffelt, sind auf einander zugegangen und haben uns gemeinsam Stück für Stück kennengelernt. Die erste vorsichtige Berührung deiner stallharten aber glatten Fläche lädt zum Streicheln ein. Du reagierst auf die leiseste Bewegung meiner Finger, ich ertaste dich und bin begeistert, wie du auf mich reagierst. Hier ein Streicheln, dort ein Ziehen, dein Body registriert alles und setzt es gleich um. Wir shaken zusammen und gleiten von News zu News. Du bist schnell und arbeitest effizient, mit einer Leichtigkeit, dass man dich immer wieder berühren möchte um dich erneut zu testen. Du reagierst wie von Zauberhand und bist voller Magie, mit allem was wir zusammen neu entdecken.

Mittlerweile kennen wir aneinander, verständigen uns über Berührungen ohne groß hinzusehen, jeder weiß was der andere will und erahnt die weiteren Vorgänge. Du hast dich auf mich eingestellt, ahnst meine Wünsche und bietest mir oft Dinge, von denen ich bis dahin nicht wusste, dass ich sie will.

Du bist genauso unersättlich wie ich, immer auf der Suche nach neuen Informationen und Updates. Ich füttere dich mit allem was ich finde und du nimmst es dankbar auf. Du weißt mittlerweile mehr über mich als meine Homebase, ich habe keine Geheimnisse mehr vor dir. Ich genieße immer noch die Berührungen deines schlanken Körpers und meine Fingerspitzen spielen mit deiner glatten, aber denoch weichen Oberfläche. 

Wir haben uns aneinander gewöhnt, es vergeht keine Stunde, dass du dich nicht bei mir meldest, um mich über Gott und die Welt zu informieren, du ersparst mir stundenlanges Suchen und Nachdenken, bist meine Erinnerung und mein Informationszentrum – ohne dich wäre ich immer einen Schritt hinterher. Du speicherst meine Erlebnisse, verbreitest sie und sammelst alles was mich interessiert und sendest es mir, bevor ich überhaupt daran denke, danach zu suchen.

Du merkst dir meine Vorlieben und sorgst dafür dass ich sie ständig erneuern und ergänzen kann. Was habe ich nur gemacht ohne dich?

Durch dich kam erst Wireless in mein Zuhause, damit wir noch schneller und besser zusammenkommen können, wir tanzen nun gemeinsam auf der Datenautobahn und schwingen im Rhythmus der neuen Zeit dahin. Was sind wir für ein eingespieltes Team und ich würde dich nicht mehr missen wollen. Es war Liebe auf den zweiten Blick – zwischen mir und meinen iPhone…

 
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Eine nicht ganz ernstzunehmende Hommage an mein neues Handy
Aber eins ist wahr, ich hatte noch nie ein Handy, zu dem ich so ein persönliches Verhältnis entwickelt habe wie zu diesem,
es spart mir jede Menge Zeit und Nachdenken 
und ich bekomme ein Höchstmaß an Spaß, Alltagserleichterung und News dazu,
es ist, als würde es mich und meine Wünsche wirklich kennen

was will ich denn mehr? ;-))


Die Welt der Nora Roberts

Zuerst einmal die Fakten, lt. Wikipedia:
Nora Roberts (* 10. Oktober 1950 in Silver Spring, Maryland als Eleanor Marie Robertson) ist eine der erfolgreichsten Romance-Autorinnen der Welt.

Während eines Blizzards im Jahr 1979 begann sie mit dem Schreiben an ihrem ersten Roman Rote Rosen für Delia, der 1981 veröffentlicht wurde. Mittlerweile kommt sie auf eine Gesamtauflage von über 280 Millionen Exemplaren; ihre Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt. 1996 wurde ihre hundertste Geschichte Der weite Himmel veröffentlicht. Jedes ihrer Bücher seit 1999 war ein New York Times-Bestseller, 29 landeten direkt auf Platz 1 der Liste.

Unter dem Pseudonym J.D. Robb schreibt sie eine Serie Science Fiction-Krimis. Während Nora Roberts überwiegend mit romantischen, teilweise dramatischen oder mystischen Liebes- und Lebensgeschichten in Verbindung gebracht wird, steht ihr Pseudonym J.D. Robb für Spannungsliteratur. Die In Death-Serie spielt im New York des 21. Jahrhundert und handelt von der Polizistin Eve Dallas und ihrem Ehemann Roarke. Die Initialen 'J.D.' hat sie aus den Vornamen ihrer beiden Söhne Jason und Dan gewonnen, während 'Robb' eine Abkürzung für Roberts ist.

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Als J.D. Robb habe ich zum ersten Mal Bekanntschaft mit Nora Roberts gemacht. Begeisterte Krimileserin die ich bin, ist mir ein Titel der Eve-Dallas-Serie in die Hände gefallen und vom ersten Augenblick an war das nicht nur eine Geschichte, sondern ich mochte die Detektivin auf Anhieb. Wie schon an anderer Stelle erwähnt konsumiere ich Bücher eher, als das ich sie genießerisch lese. Aber Eve Dallas ist eine Romanfigur, die einen anspricht. Ihre gradlinige Art, diese burschikose Herangehensweise und ihr lockerer Umgang mit anderen Menschen, der oft schon fast abweisend wirkt, macht sie zu einer lebendigen Figur, die sich und ihre Umwelt immer wieder überrascht.

Sie ist Lieutenant beim NYPSD (New York City Police & Security Department) und ihr charmanter und attraktiver Ehemann Roarke, der seine eigenen Geheimnisse hütet unterstützt sie immer bei ihren Fällen. Diese spielen in der Zukunft, im New York, Mitte des 21. Jahrhunderts.

Auch wenn Eve Dallas es nicht immer zugeben möchte, so besitzt sie jede Menge Einfühlungsvermögen und kämpft für die Toten mit aller Kraft, ohne Rücksicht auf eigene Belange.

Mich begeistert genau diese Mischung: Herz und Verstand. Ich mag die Art von ihr sich nicht um modischen Firlefanz zu kümmern, obwohl sie sicher eine faszinierende Frau ist und die Art und Weise, wie es ihr immer wieder peinlich ist, wenn die „Frau“ in ihr angesprochen wird, ist immer wieder lustig und sorgt für amüsante Beschreibungen und witzige Dialoge. 

Da mir auch jegliche Gene zu den üblichen Frauen-Themen fehlen (ich hole mir da lieber eine PC-Zeitung oder die neueste IPhone-Welt) und ich mich weder für Kinder, Küche und Haushalt interessiere, noch für irgendwelche Schönheitstipps (das wäre jetzt eh langsam zu spät *grins*) fühle ich mich sehr wohl in dieser Welt.  Sie spricht mir manchmal aus dem Herzen und in vielen Situationen würde ich genauso handeln und das macht dann einfach Spaß zu lesen.

Die Szenen, mit ihrem Ehemann Roarke, sind frech und gleichzeitig sehr erotisch. Auch wenn sie ihn oft anknurrt, ist sie seinem Charme gnadenlos erlegen und kann sich nie seiner Anziehung entziehen. Die verbalen Tauziehen der beiden sind oft nur das Vorspiel zu knisternder Erotik und ausgedehntem Liebesspiel. Hier wird man gerne zum Voyeur, auch wenn man eigentlich gerade einen Krimi liest. Er ist dann auch der Einzige, der es schafft, dass sie den Verstand auch mal abschaltet und einfach nur fühlt und genießt.


Nun, da ich keinen Roarke habe, bin ich damals neugierig geworden und habe mal getestet, ob die andere Seite der Nora Roberts meine romantische Seite anspricht.

Ich habe mir also mal die unter dem eigentlichen Namen veröffentlichten Romane besorgt und angefangen sie zu lesen. Ich bin nicht der klassische Liebesroman-Leser glaube ich. Obwohl ich es gerne romantisch habe und ich auch oft in Tränen aufgelöst lese (das ist bei Filmen genau das Gleiche) darf es nicht zu schwülstig sein. Nachdem ich meine frühjugendliche Cartland- und Woodiwiss-Phase in aller Stille beendet habe, muss ich schon Sympathie für meine Romanfiguren empfinden und sie mögen, soweit dies natürlich literarisch möglich ist. Es darf nicht zu dramatisch sein und ich muss mir die Situationen immer noch vorstellen und miterleben können.

Das alles gibt mir Nora Roberts und zwar mehr als mein kleines romantisches Herz manchmal verkraften kann. (*grins*) Ihre Romane beginnen meist auf eine lockere Art und Weise, der man folgen kann. Man ist gleich mittendrin und dabei und die Charaktere sind sympathisch und natürlich, so dass man von Anfang an Lust bekommt sie kennenlernen zu wollen. Ich bin dann auch schnell zu den Miniserien gekommen, jedes eine eigene Story, betreffen sie doch in Serie eine ganze Familie. So habe ich sie im Laufe der Zeit alle kennengelernt, die Familien der Nora Roberts. Die MacGregors, MacKades und Donovans haben mich von Anfang in ihren Bann gezogen. Ich habe neuen Büchern entgegengefiebert und die alten doppelt gelesen.

Mag sein, dass das Ende oft vorhersagbar ist, mag auch sein, dass es natürlich immer die Guten sind die gewinnen, aber ich mag diese heile Welt. Katastrophen habe ich in den Nachrichten genug, wenn ich Abschalten will, sollte es spannend sein oder schön.

Die Menschen in der Welt von Nora Roberts sprechen einen an, ich wünsche mir  fast ich wäre in so Familien aufgewachsen. Familien in denen es immer lebhaft zugeht, die sich unterstützen, sich streiten und sich lieben. Sie ist eine großartige Meisterin darin Gemeinschaft zu vermitteln, auf eine Art, die einen sehnsüchtig macht und wo man sich wünscht dazuzugehören.

Meine momentanen Favoriten sind die vier Freundinnen Emma, Mac, Laurel und Parker, die zusammen eine florierende Hochzeitsagentur leiten. Frühlingsträume, Sommersehnsucht, Herbstmagie und demnächst auch noch Winterwunder - eine Welt voll Champagner und rosa Zuckerguss, gewürzt mit lustigen Dialogen, die wie bei einem Tennisspiel hin und herspringen und in denen man sich verliert, weil sie einem die Charaktere so nahe bringen, dass man glaubt dabei zu sein und nach dem Lesen traurig ist, dass man es nicht ist.

Auf diese mitreissende Art lernen sie auch ihre Männer kennen, die zu ihnen passen, als wäre sie füreinander geboren und so ergibt sich auch hier wieder eine Gemeinschaft die fast körperlich fühlbar ist und die einem beim Lesen das Herz öffnet. Ich sitze meist nur mit einem breiten Grinsen im Gesicht da, du fühle mich einfach nur wohl, von der ersten bis zur letzten Seite. Ich weiß fast nicht, ob ich mich auf das neue Buch freuen soll, oder ob ich es bedauern soll, da die Serie dann beendet ist und ich mich von der netten Clique trennen muss.

Ganz nebenbei hat Nora Roberts auch eine Art erotische Szenen zu beschreiben, die einem schon ein wenig die Hitze ins Gesicht steigen lassen und das ohne auch nur den Anschein von vulgär zu wirken. Trotz alledem vergisst man dabei leicht, wo man sich gerade befindet und man sollte dabei zumindest die U-Bahn-Station im Auge behalten, wo man aussteigen muss, wie ich aus eigener Erfahrung zu berichten weiß… ;-))

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Ich habe gerade einen Satz von Cornelia Funke (Kinder- und Jugendbuchautorin) gelesen, der mir gut gefallen hat und genau auf Nora Roberts passt:

"Welcher echte Mensch erlaubt es einem schon, so tief in sein Herz zu blicken, wie ein Geschichtenerzähler es uns bei seinen Figuren erlaubt? Bis in die tiefste Seele dürfen wir spitzeln, alle Angst, alle Liebe, alle Träume sehen."

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Alles in allem kann ich nur sagen:
Danke Nora, dass du uns immer wieder einlädst deine Welt zu erleben!


Die offizielle Page: Nora Roberts.com und passenden Facebook-Seiten: 
Nora Roberts Official Fan Page und JD Robb Official Fan Page.

Eine gut aufgebaute deutschsprachige Fanpage:

Literatur von und über Nora Roberts:
 Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


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